Was ist Fräsen?
Mittels Fräsen werden auf einer Fräsmaschine mit einem rotierenden Fräser Planflächen, Formflächen, die senkrecht zu einer (z. B. horizontalen) Ebene stehen, Flächen eines rotierenden Zahnrads (auf einer Wälzfräsmaschine) sowie andere Werkstückoberflächen bearbeitet.
Die Hauptdrehbewegung bei allen Fräsverfahren wird vom Fräswerkzeug ausgeführt und diese Bewegung ist durch die Schnittgeschwindigkeit bestimmt. Die Nebenvorschubbewegung ist normalerweise geradlinig und wird vom Werkstück ausgeführt. Für das Rund- und Planetenfräsen kann sie auch kreisförmig sein und von einem Werkstück oder einem Werkzeug ausgeführt werden.
Nach der Drehbewegung des Fräswerkzeugs wird das Fräsen in folgende Varianten unterteilt:
Gleichlauffräsen
Der Fräser dreht sich in Vorschubrichtung, die Zähne beginnen den Span an der dicksten Stelle zu schneiden, das Fräsen verläuft stoßartig, die Schneidkanten rutschen nicht auf dem Material, wodurch weniger Wärme erzeugt wird und der Fräser erwärmt sich weniger. Es ist möglich, eine höhere Schnittgeschwindigkeit und größere Vorschübe zu wählen, wobei das Werkstück durch die Schnittkraft gegen die Auflagefläche der Spannvorrichtung gedrückt wird. Das Gleichlauffräsen eignet sich zum Fräsen von dünnwandigen Werkstücken, bei großer Schnitttiefe muss die Fräse möglichst wenig Spiel in den Vorschüben und Führungsflächen aufweisen.
Gegenlauffräsen
Der Fräser dreht sich gegen den Vorschubsinn, der Span wird von der kleinsten Null-Dicke am Anfang des Schnittes gebildet. Die Arbeit des Fräsers verläuft stoßfrei und dadurch präziser in den Ergebnissen. Diese Alternative ist daher geeignet für Schmiede- und Gussteile, die eine harte Oberflächenschicht aufweisen.